Museen in Singapur
Dass es Singapur durchaus ernst ist mit seiner Mission, zur führenden Kunstmetropole Asiens aufsteigen zu wollen, belegen nicht zuletzt die zahlreichen liebevoll ausgestatteten, lebendig und zuweilen auch kurzweilig gestalteten Museen. Die meisten Museen zeigen Exponate aus der Geschichte Singapurs, den Kulturen, die auch heute noch die Mentalität der Singapurer prägen, sie stellen asiatische Kunst im Allgemeinen und Singapurer Künstler im Besonderen vor und werfen zusammen mit neugierigen Besuchern auch einen Blick in die Zukunft.
Allen Museen – egal ob groß oder klein, staatlich oder privat – ist gemein dass sie versuchen, Geschichte erlebbar zu machen. Manchmal mithilfe wunderbar erhaltener Original-Exponate, manchmal mit Puppen und modernster Technik.
Unbedingt sehenswert sind beispielsweise die im Kolonialviertel gelegenen Museen Asian Civilisations Museum, Singapore Art Museum und das National Museum of Singapore. Äußerlich fügen sie sich relativ unauffällig in die Kolonialarchitektur der Umgebung ein: Die wundervoll restaurierten Gebäude stammen ursprünglich aus dem 19. Jahrhundert. Das Asian Civilisations Museum beispielsweise war lange Zeit ein Verwaltungsgebäude und Sitz des Kolonial-Sekretärs unter britischer Herrschaft. Das heutige Museum beherbergt eine Reihe von Galerien, die verschiedenen Regionen wie dem Singapore River, Südostasien, Südasien oder China gewidmet sind.
Die ehemalige katholische Knabenschule St.-Joseph’s-Institute, zwei Blocks vom Raffles Hotel entfernt, ist heute als Singapore Art Museum bekannt. Im Rahmen der Restauration ist es dem lokalen Architekten gelungen, den historischen Charme des Gebäudes zu erhalten, ihm aber gleichzeitig einen modernen Touch, u.a. mit abstrakten Glasfenstern des philippinischen Künstlers Ramon Orlina, zu verleihen. Der Schwerpunkt der Ausstellungen liegt bei regionalen und Singapurer Künstlern.
Ganz in der Nähe des Singapore Art Museums liegt das wohl prächtigste Haus der Künste, das National Museum of Singapore. Schon allein das Gebäude selbst ist eine Sehenswürdigkeit für sich: Das neoklassische Haus war einst das Raffles-Museum mit Bibliothek und beeindruckt noch heute mit seiner eleganten Erscheinung. Praktisch nahtlos fügt sich ein moderner, luftiger Anbau aus Glas und Metall an, der einen reizvollen Kontrast zur alten Bausubstanz bildet. Das Museum selbst beherbergt vielfältige Exponate und Multimedia-Präsentationen zur Geschichte und Kultur Singapurs.
Einige der Singapurer Museen setzen weniger auf repräsentative Bauten als vielmehr auf Geschichte zum Anfassen. Im Kolonialviertel beispielsweise findet man die Battle Box, ein unterirdischer Komplex für militärische Operationen, der noch aus dem zweiten Weltkrieg stammt. Nicht nur dass Besucher die Räume und Tunnel selbst erkunden können – moderne Technik macht es auch möglich, die Soldaten im wahrsten Sinne des Wortes im Einsatz zu sehen.
Daneben gibt es auch liebenswerte kleine Museen wie sie eigentlich nur in Singapur zu finden sein können. Das Museum of Shanghai Toys, zum Beispiel, ein Spielzeugmuseum in einem typischen Shophouse in Little India. Marvin Chan, Gründer und Kurator des Museums, weiß praktisch alles über die antiken Spielzeuge, ihre historischen Hintergründe und die Bedeutung einzelner Stücke und gibt sein Wissen gern an interessierte Besucher weiter.